Persönliche Bestzeit von 5 Stunden 36 Minuten.
Wie jedes Jahr gab es viel zu sehen, hören und auszuprobieren. Ikea Möbel vom niederländischen Künstler Daan van den Berg, die mit biologischen Algorithmen von Zellkrankheiten infiziert und transformiert wurden. Ein Roboter namens Geminoid HI1, der seinem Schöpfer bis auf das Ziffernblatt der Handuhr gleicht, unterhält sich angeregt mit den Besuchern, die sich zu ihm setzen. Irgendwie überkommt einen ein unheimliches Gefühl, und Masahiro Mori Postulat des Uncanny Valleys scheint bestätigt.
Das renommierte MIT zeigt viele Arbeiten in der Ausstellung Impetus im Spannungsfeld Mensch Maschine Interaktion. Ich persönlich hätte mir mehr erwartet von dieser Ausstellung, viele Arbeiten hinterließen das Gefühl, dass hier trotz Millionenbudgets auch nur mit Wasser gekocht wird, die letztjährige Campus Ausstellung der Tokio University hat mich persönlich mehr beeindruckt. Nichts desto trotz ein Must-See, auch wenn die Arbeiten meist ohnehin bekannt sind.
Empfehlen kann ich noch die Japanese Device Art Ausstellung im AEC und auch die Cyber Arts im OK, wenngleich diese heuer aufgrund der Höhenrausch Ausstellung sehr klein ausfiel und last but not least die Ausstellung von Interface Cultures, meiner alten Wirkungsstätte im Finanzgebäude.
Hängengeblieben bin ich wieder mal bei der Installation Absolute Machines – Absolute Quartet von Jeff Liebermann und Dan Paluska, die letztes Jahr ausgezeichnet wurde, aber mir immer noch sehr gut gefällt, und zeigt das Maschinen durchaus poetisch, ästhetisch und musikalisch sein könne.
Nach so viel komplizierter Technik spielte ich noch mit interaktiven mechanischen Skulpturen von Arthur Ganson herum, und staunte darüber wie simple oft die wirklich eindrucksvollen Arbeiten sind.
Danach hab ich mich noch auf ein Fahrrad von Blast Theory geschwungen, und bei dem Projekt Rider Spoke, einem location-based collaborative Storytelling Projekt mitgemacht. Ich war sehr skeptisch, aber das Projekt hat mich überzeugt, und ganz im Sinne der französischen Situationisten gab ich mich einem gemütlichen Dérive durch die Stadt und ihren Strassen und Gässchen hin und nahm gleichzeitig Abschied von der Stahlstadt Linz.
Und natürlich habe ich viele Freunde endlich mal wieder getroffen. Komisch, alle scheinen zu heiraten und gehen nach Boston ans MIT, irgendeinen Trend hab ich da wohl verschlafen.
Die Ars war wie immer sehr interessant, leider hatte ich bisher noch nie so wenig Zeit und habe sicher viele interessante Arbeiten und Performances und Lectures versäumt.