Die Welt der "App Economy" stand kürzlich im Zentrum einer Veranstaltung, initiiert von FH Salzburg, WKS, ITG und Oberbank. Hinter den Apps – kleinen Programmen, die man auf mobile Endgeräte herunterladen kann – steckt eine rasch wachsende Branche, für die die Studiengänge MultiMediaTechnlogy und MultiMediaArt wertvolle Pionierarbeit leisten.
Auch in Salzburg hat diese neue Sparte der IT- und Kommunikationswirtschaft längst Fuß gefasst: Als Ausbildungsstandort für die neuen Formen der mobilen Kommunikation profiliert sich auch die Fachhochschule Salzburg.
Von Seiten der Wirtschaft sei das Interesse an Apps sehr groß, betonte Hilmar Linder, Studiengangsleiter von MultiMediaTechnology und Vizerektor der FH Salzburg: "Die Wirtschaft tritt zur Entwicklung von Apps oft an uns heran. Besonders aus Projekten, die einen gewissen Forschungsaspekt beinhalten, entstehen dann auch Bachelor-Arbeiten."
Der FH Salzburg komme hier eine Pionier-Funktion zu, um den wachsenden Bedarf an Apps-Entwicklern zu decken: "Momentan sind sie noch Mangelware. Wir liefern jetzt sozusagen mit unseren Bachelor- Absolventen die ersten Entwickler für diesen boomenden Markt", berichtet Linder.
Halb Österreich nutzt mobiles Internet
Für Karoline Simonitsch, Expertin für Mobile- und Social-Media-Strategien und Lehrende an Linder’s Studiengang, gibt es "keinen Marketing- oder Vertriebskanal, der den Konsumenten so direkt erreicht wie das Handy." Als Beweis für ihre Aussage präsentierte Simonitsch eindrucksvolle Zahlen: "51% der Österreicher nutzen mobiles Internet, 66% surfen in Social Networks. 56% nutzen ein Smartphone, 34% haben mehr als 20 Apps installiert."
Interessierten Unternehmern empfiehlt sie, für die Entwicklung einer App Experten an Bord zu holen. Immerhin 80% der auf Smartphones herunter geladenen Apps werden laut Simonitsch nicht genutzt: „Das ist das Schlimmste, was einer Marke passieren kann, dass sie nicht benutzt wird“. Wichtig sei, mit seiner App auffindbar und präsent zu sein. „Eine Gaming App ist kein lukratives Geschäftsmodell mehr, vielmehr sollen bei Apps alle Features, die das Handy kann, eingebaut werden."
Die Macht der Konsumenten
Der international gefragte Werber Dietmar Dahmen riet, Unternehmer sollten sich nicht darauf konzentrieren, die Gegner sprich die Konkurrenten zu besiegen, sondern, wie sie das Publikum, sprich die Konsumenten, begeistern können. Dahmen: „Die Konsumenten haben die Macht, den Daumen zu heben und damit über ‚Leben oder Tod’ einer Marke zu entscheiden“.
Sein Erfolgsrezept lautet: „Fame, Trust, Situation, Einfachheit, Extras“. Mit Werbung, die Bekanntheit für die Marke schafft, die Vertrauen beim Konsumenten aufbaut und mit Apps, die situationsbezogenen, individuellen Service, klare, einfache Funktionalitäten und Extras bieten, könne man sich erfolgreich behaupten.
(c) FH Salzburg / WKS
Sie führten die Besucher durch die Welt der AppEconomy: Wikitude-Gründer Philipp Breuss-Schneeweis, Werbestratege Dietmar Dahmen, WK-Vizepräsident Peter Genser, New Media-Expertin Karoline Simonitsch, ORF-Chefredakteur Gerhard Rettenegger (Moderator), Johannes Allesch, Gründer und Geschäftsführer der „AniMedical", Vizerektor Hilmar Linder