Die Arbeiterkammer Salzburg lud am 4.2. zur Diskussionsveranstaltung „Schöne neue Datenwelt? RFID – Der Chip, der alles weiß…“.
Die Veranstaltung bot einen guten Überblick, was in Österreich bereits an RFID-Technologie eingesetzt wird, bzw. was sich die Wirtschaft in Zukunft davon erhofft.
Vor allem die Tourismusbranche hat hohe Erwartungen in die neue Technologie. Ein RFID-Chip – etwa implementiert in eine Touristen-Card – ermöglicht bargeldlose Konsumation von Services, erlaubt den Zugang zu Liften, zu Stationen im Wellness-Bereich, etc.
Diskotheken (Spanien), sowie andere Unterhaltungs-Institutionen implementieren Besuchern Chips unter die Haut, um ihnen Zutritt und bargeldlose Bezahlung zu ermöglichen.
Besonders beeindruckend dann allerdings die Demonstration der Gefahren, Schwächen, und Sicherheitslücken durch Constanze Kurz und Jan Krissler vom Chaos Computer Club in Berlin.
Sie demonstrierten unter anderem, wie einfach es ist, gewisse Chip-Typen zu klonen. Das ganze laufe unter dem Titel Replay-Attacke und könne mit billigsten Mitteln in sekundenschnelle vonstatten gehen. Fast ebenso leicht ist es möglich, Kommunikation „vom Rucksack aus“ mitzulesen (mit-sniffen).
Etwas aufwändiger gestalte sich eine sogenannte Relay-Atacke: Dabei wird das Informations-Signal eines Lesegerätes weiterleiten. Szenario: MitarbeiterIn ist in der Kantine, das Signal des Chip-Lese-Geräts der Büro-Türe wird geklont, mobil weitergeleitet. MitarbeiterIn glaubt, er/sie zahlt einen Kaffee in der Kantine, aber öffnet in Wirklichkeit die Türe.
Neben den technischen Schwachstellen der RFID Technologie gibt es aber auch rechtliche: So wird von den meisten Betreibern versucht, das technische Risiko bzw. die juristische Haftung den Konstumenten aufzuhalsen.
Insgesamt ein spannender Vormittag mit ausreichend Food for Thought.