Zum vierten Mal vergab die Arbeiterkammer Salzburg den Wissenschafts- und zum dritten Mal den Förderpreis. Unter den 17 Preisträgerinnen und Preisträgern sind auch sechs Absolventen und Absolventinnen der Fachhochschule Salzburg.
Stress messen mit dem Smartphone
MultiMediaTechnology-Student Michael Kager freut sich über den Preis für seine Masterthesis zum Thema „Smartphone Based Stress Detection“. Smartphone-Nutzungs- und Smartphone-Sensor-Daten ermöglichen einen tiefen Einblick in das Leben und die Gewohnheiten der NutzerInnen. Die zentrale wissenschaftliche Fragestellung von Kagers Masterarbeit lautet: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Smartphone-Sensor- und Smartphone-Nutzungsdaten und subjektiver Stressbelastung der NutzerInnen bzw. kann die subjektive Stressbelastung der NutzerInnen anhand der Smartphone-Sensor und Nutzungsdaten vorhergesagt werden
Kooperation mit Universität Salzburg
In Zusammenarbeit mit Prof. Jens Blechert vom Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg wurden zur Beantwortung dieser Fragestellung mehrere Studien entworfen und durchgeführt.
In den Studien wurde Smartphone-Daten (Sensor und Nutzung) mit einer selbstentwickelten Smartphone-Applikation für Android (PsyDiary) erfasst. Die Smartphone-Daten werden nach Aufklärung und expliziter Zustimmung der NutzerInnen automatisch im Hintergrund gesammelt. Eine weitere Komponente der PsyDiary-App ist das Fragebogen-Modul mit Erinnerungsfunktion in dem die NutzerInnen die stress-bezogenen Fragebögen beantworten.
Insgesamt zeigen sich viele nachvollziehbare Zusammenhänge und die Vorhersage von Stress basierend auf den gesammelten Smartphone-Daten ist auch schon bedingt möglich. Einige signifikante Zusammenhänge zwischen subjektivem Stress und mit dem Smartphone gemessener Features konnten für diese Studie festgestellt werden.
Stress erkennen, Stress vermeiden
Stresserkennung bleibt ein spannendes Thema, das durch diese Arbeit noch nicht vollständig abgehandelt ist. Insbesondere durch neue Hardware und Sensorik, (Virtual-Reality und Augmented-Reality-Devices, IoT-Devices und Wearables) wird die Lebenswelt der NutzerInnen noch vollständiger erfasst werden und die automatische Stresserkennung dadurch noch besser möglich werden. Dadurch werden rechtzeitige stressreduzierende Maßnahmen im Alltag und beruflichen Umfeld möglich und die Lebensumstände und Arbeitsbedingungen können gesundheitsfördernder und stressreduzierter gestaltet werden. In Folge kann die Lebensqualität der NutzerInnen erheblich gesteigert und Folgekosten von stressbedingten Erkrankungen reduziert werden.
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